1973 kam ich in Bremen auf die Welt, nach Stationen in Stuttgart, Berlin und Istanbul zog es mich 1999 wieder zurück in meine Heimatstadt. Seit meinem 16. Lebensjahr arbeite ich in der Gastronomie, und mit der Zeit wurde der Beruf zur Berufung.
In meinem Leben wurde ich von klein auf vom Zusammenspiel der türkischen und der deutschen Kultur beeinflusst. Gegensätze, Eigenheiten und jede Menge Gemeinsamkeiten begleiten mich privat und auch beruflich. Die Gastfreundschaft und der hohe Stellenwert, der gutem Essen in der türkischen Kultur beigemessen wird, sowohl in der heimischen Küche, als auch in der Öffentlichkeit, machen für mich gute Gastronomie aus. Ein gastronomischer Betrieb, egal ob es sich um ein Nobelrestaurant, einen Imbiss oder einen Partyveranstalter handelt, kann jedoch nicht ohne eine vernünftige „typisch deutsche“ Organisationsstruktur auskommen. Die oft verschrieene deutsche Regelwütigkeit kommt hier für mich zu neuen Ehren.
Ein gewisses Stilbewusstsein und niveauvolle Gemütlichkeit, kombiniert mit einer auf edle Produkte setzenden Küche sind die Elemente, die ich schon immer an der deutschen Spitzengastronomie schätzte. Ganz unvermeidlich kam es dazu, all diese Dinge zu einer neuen, zu meiner ganz persönlichen Gastronomiephilosophie zu vereinen.
Ich wollte für Bremen etwas Neues schaffen, dass es so in dieser Form noch nicht gegeben hat.
Mit der Eröffnung des Madame Hô 2004, des Vivien Wu2007 und des Jackie Su 2009 ist mir dieses meiner Meinung nach gelungen.